100.000 Tesla für Hertz: Die Zukunft der Mietwagen-Branche?

von mietwagen.de Redaktion

Ab November 2021 wird die Mietwagenbuchung noch attraktiver: Branchenriese Hertz zieht ein echtes As aus dem Ärmel, das sicherlich zahlreiche Kunden begeistern wird. Denn der weltweit agierende Autovermieter setzt jetzt auf Elektromobilität und ergänzt seine Flotte mit 100.000 Tesla Modell 3. Reservierungen sollen bereits ab Anfang November möglich sein.

Die Elektro-Revolution: Umweltgerechter Fahrspaß bei Hertz

Ein Angebot, das sicherlich nicht nur Fans von Elon Musks Straßenkreuzern begeistern wird, die auch im Urlaub oder auf Dienstreisen im Ausland nicht auf den gewohnten Komfort und das umwelttechnisch gute Gewissen verzichten wollen. So bietet Hertz auch allen an den attraktiven E-Autos Interessierten die Gelegenheit, diese einmal ausgiebig auf Herz und Nieren zu testen.

Die Nachricht vom Tesla-Deal des renommierten Autovermieters, der zuletzt durch Corona in wirtschaftliche Schieflage geraten war, schlug ein wie eine Bombe. Gerade erst hatte das amerikanische Unternehmen das Insolvenzverfahren glücklich überstanden, jetzt bestellt Hertz auf einen Schlag 100.000 Stück des beliebten Tesla Modell 3. Immerhin satte 10 Prozent der Jahresproduktion des Autoherstellers. Im wahrsten Sinne des Wortes ein Milliardendeal: Der zweitgrößte Autoverleiher weltweit hat Fahrzeuge im Wert von 4,2 Milliarden US-Dollar (3,6 Milliarden Euro) erworben – jedenfalls laut Listenpreis. Allerdings betonen sowohl Tesla als auch Elon Musk persönlich, dass Hertz keine Rabatte für den Deal erhalten habe.

Wie Phoenix aus der Asche?

Ist das eine Art der Neuerfindung des Traditionsunternehmens Hertz? Es scheint so, denn die Ziele sind ehrgeizig. Bislang war die Vermietung von Elektro-Autos vor allem ein Tummelplatz von Exoten, doch nun forciert Hertz gewissermaßen eine E-Auto-Revolution und setzt damit auch die Mitbewerber deutlich unter Druck. Schließlich sollen sogar stolze 20 Prozent der Hertz-Flotte bis Ende 2022 E-Autos sein – und das wäre die „größte EV-Mietflotte in Nordamerika und eine der größten der Welt“, wie Hertz es selbst formuliert. Durch den Mega-Tesla-Deal wird es für die Konkurrenz zudem extrem schwer, eine geeignete Fahrzeug-Alternative zu finden. Zumal die „Chipkrise“, der branchenweite Halbleitermangel, noch immer aktuell ist.

E-Auto-Legende Tesla

Das Tesla Model 3 ist derzeit ein absoluter Verkaufshit. Mit rund 24.600 verkauften Einheiten ist es das meistverkaufte Pkw-Modell Europas und hat damit den ewigen Platzhirsch VW Golf lässig abgehängt. Der landete mit gerade einmal 18.000 Zulassungen nach dem Renault Clio sowie dem Dacia Sandero nur auf Rang vier bei den Mittelklasse-Wagen. Kein Wunder, denn der Tesla beeindruckt nicht nur mit einer guten Reichweite, sondern auch Fahrverhalten und „Fahrleistungen, Laufkultur und Kraftentfaltung sind herausragend“, wie die ADAC Ingenieure betonen. Kurzum: Hertz setzt auch in Sachen Fahrspaß dann wieder Maßstäbe. Die Kunden des Autovermieters dürfen sich also freuen!

Hertz setzt auf Nutzer-Komfort

Wie es zu der Tesla-Bestellung kam, ist ebenfalls bemerkenswert: Auch hier liegt der Fokus wieder auf dem Komfort der Nutzer. Sowohl beim Laden als auch beim Bezahlen sind die Tesla-Fahrzeuge ganz weit vorne, sodass die Abrechnung sich für Hertz vereinfachen dürfte. Zudem reduzieren die bewährten Over-the-Air-Updates Betriebs- und Wartungskosten, was über Laufzeit der Fahrzeuge wiederum ein echtes unternehmerisches Plus für Hertz darstellt.

Allerdings muss Hertz nun parallel erstmal eine geeignete Lade-Infrastruktur aufbauen – in den Vereinigten Staaten sowie in ausgewählten Städten in Europa. Die Rede ist von tausenden Ladesäulen. Wo genau diese stehen sollen, ist bislang jedoch nicht bekannt. Zur Beruhigung für alle Tesla-Mieter: Die Nutzer sollen zudem Zugriff auf die Supercharger von Elon-Musks-Unternehmen haben.

Hertz bleibt dennoch weiter vorsichtig

Überaus ehrgeizige Pläne, die Hertz jedoch gleich darauf wieder ein wenig einschränkt. Denn das amerikanische Mietwagen-Unternehmen bezeichnet das Ganze als „vorausschauenden Aussagen“ und die sind bekanntlich keine Garantien. Inwiefern die Elektro-Revolution des Autoverleihers tatsächlich durchschlägt, wird sich zeigen. Je nachdem, wie schnell Tesla liefern kann und wie sich die wirtschaftliche Zukunft von Hertz gestaltet.

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